Wem gehört Österreich?
Liebe Leserin,
Lieber Leser,
Die ErbInnen des deutschen Industriellen und Milliardärs Friedrich Karl Flick sind mit Österreich gut beraten. Bevor er 2006 am Wörtherseeverstarb, hatte er große Teile seines Vermögens hierzulande in einer Privatstiftung ins Trockene gebracht. Praktisch, denn: Kapitaleinkünfte werden in Österreich geringer besteuert, und auch die Vermögenssteuer liegt unter dem OECD-Schnitt.
Nachdem in Krisenzeiten der Ruf, die Gürtel enger zu schnallen, laut wird, stellen Beat Weber und Martin Schürz also die Frage, welchen Beitrag die Reichen dazu überhaupt leisten? Dass der Gesellschaft svertrag nicht unbedingt nach solidarischen Prinzipien erfolgt, sondern vielmehr den Gesetzen realer Interessens- und Machtpolitik folgt, wird in der Geschichte von Robert Misik deutlich.
Er hat die unterschiedlichen Funktionsweisen des roten und schwarzen (und des linken) Netzwerks in Österreich unter die Lupe genommen. Wie diese Netzwerke entstehen hängt eng mit den Mechanismen der Elitenbildung zusammen. Was aber ist eine Elite? CathrenMüller ist in einem Interview mit dem deutschen Elitenforscher Michael Hartmann den Unterschieden zwischen den symbolisch Mächtigen und den realen Entscheidungsträgern nachgegangen.
Hieran ließe sich gleich die Frage knüpfen, zu welcher der beiden Gruppen eigentlich die Kirche heute zu zählen ist. Mark Hammer versuchte herauszufi nden, wie viel Einfl uss, wie viel Geld die Vertreter Gottes heute noch haben. Viviane Tassi Bela erzählt, wie man eine NGO für Waisenmädchen in Kamerun aufb aut. Waris Dirie beteuert im Interview mit Maria Sterkl, dass die UNO sie in ihrer Arbeit gegen weibliche Genitalverstümmelung zum Narren gehalten hat.
Spannende momente wünscht
Gunnar Landsgesell