„... wichtigste Stimme gegen Rassismus“
Gratulationen, Dankesworte, Lob und Kritik von SympathisantInnen und Andersdenkenden. Gesammelt von Bernhard Spindler
Alfons Haider, Schauspieler: Es sind gute Zeichen in der Geschichte, wenn für Menschen und nicht gegen Menschen agiert wird. SOS Mitmensch steht für die Menschen!
Georg Kapsch, Unternehmer und Präsident der Industriellenvereinigung: SOS Mitmensch setzt sich seit nunmehr 20 Jahren nachdrücklich und deutlich vernehmbar für ein Miteinander ohne Vorurteile und Diskriminierung ein. Dies ist zu unterstützen, denn Rassismus in jedweder Form, Vorurteile und wertende Geisteshaltungen sind, ebenso wie diskriminierende Regeln und Bezeichnungen, keine Bagatelle, sondern müssen thematisiert und ausgeräumt werden. In diesem Sinne leistet SOS Mitmensch einen wertvollen Beitrag zur Weiterentwicklung unserer Gesellschaft. Zum Geburtstag wünsche ich alles Gute und weiterhin Beharrlichkeit und Geduld – ad multos annos!
Hans Peter Haselsteiner, Vorstandsvorsitzender der STRABAG: Schön wäre es, in einem Land zu leben, in dem eine Initiative wie SOS Mitmensch keine Aufgabe vorfindet. so müssen wir glücklich sein, eine solche Plattform der Humanität und Zivilisation zu haben.
Herbert Stepic, Vorstandsvorsitzender der Raiffeisen Bank International: Ich bin in meinem Berufsleben viel gereist und durfte dabei viel Herzlichkeit und Gastfreundschaft erleben. Ich finde es traurig, wenn in Österreich Menschen Opfer von Rassismus werden. Darum bin ich dankbar, dass es SOS Mitmensch gibt.
David Schalko, Filmemacher und Autor: SOS Mitmensch ist eine der wesentlichsten Institutionen zur Wahrung von Menschenrechten in Österreich. Dass die Verletzung dieser Grundrechte noch immer trauriger Alltag ist, ist leider bittere Realität. Dass die Menschen immer wieder daran erinnert werden müssen, dass diese Rechte der wichtigste Zusammenhalt einer Gesellschaft sind, ist die große Aufgabe von SOS Mitmensch. Ohne SOS Mitmensch gebe es weniger Solidarität und weniger Mitgefühl in unserem Land. SOS Mitmensch ist wichtig.
Peter Stöger, Fußballtrainer, Austria-Ikone: Etwas Nachhaltiges zu schaffen ist nicht nur eine augenfällige Säule unserer Klub-Philosophie beim FK Austria Wien, sondern auch von mir persönlich. Als Profisportler hat man große Vorbildwirkung und damit auch soziale Verantwortung, der ich mich auch immer wieder sehr gern stelle. Projekte wie jenes von SOS Mitmensch sind sehr wichtig, weil sie Menschen, mit denen es das Leben nicht so gut gemeint hat, eine zusätzliche Perspektive bieten kann.
Sonja Ablinger, Abgeordnete des Nationalrats der SPÖ: Gerade in einer zugespitzten Situation ist die Meinungsäußerung unumgänglich. (Zitat aus: Peter Weiß – Ästhetik des Widerstands) Danke, SOS Mitmensch.
Alexandra Föderl-Schmid, Chefredakteurin von Der Standard: Wehret den Anfängen, das gilt noch immer im Land des Verleugnens. Und die Flamme brennt weiter!
Markus Hengstschläger, Vorstand des Instituts für Medizinische Genetik an der MedUniWien: Es gibt nur eine Elite. Die Elite ist in der Lage etwas Besonderes, etwas Neues, etwas noch nie Dagewesenes zu leisten. Sie hat schöpferische Kraft. Der Durchschnitt kann das nicht, aber jedes Individuum kann das. Darum sind wir alle Elite, eine Elite aus Individuen. Diese Elite muss aus ihrem Dornröschenschlaf erweckt werden. Erfolg, etwas Neues zu leisten, die tägliche Mondlandung, ist keine Frage des Alters, der Religion, der Hautfarbe oder der geografischen Herkunft – es ist eine Frage der Individualität, der Chance, seine individuellen Leistungsvoraussetzungen zu entdecken und umzusetzen. Wann auch immer, wo auch immer, wie auch immer.
Alexander Van der Bellen, Grüner Gemeinderatsabgeordneter in Wien: Schon 20 Jahre SOS Mitmensch! Und leider ist dieses Engagement für die Menschenrechte heute nicht weniger nötig als damals zu Zeiten des Lichtermeeres. Das Jubiläum ist ein Anlass zu sagen: Ich bin dankbar für diesen Einsatz!!
Peter Westenthaler, Abgeordnete des Nationalrats des BZÖ: Auch wenn wir politisch und weltanschaulich meilenweit auseinander liegen, so ist es mir ein Anliegen, zum 20er von SOS Mitmensch an die Entstehung dieser Bewegung zurückzudenken. Es war eine aufgeheizte Stimmung mit beiderseitigen verbalen Grenzüberschreitungen. Ich stehe nicht an, aus heutiger Sicht so manches zu relativieren. Es war ja damals auch die Geburtsstunde von politischen Klischees wie dem „Gutmenschen“, der nie eindeutig definiert werden konnte. Aber um auch hier eine Brücke zu bauen: Ich finde es in Zeiten wie diesen gut, wenn sich Menschen für etwas engagieren, auch wenn es vielleicht mal gegen die eigene politische Einstellung sein mag. Es sollte uns aber stets eine Form der Kommunikation begleiten, die von gegenseitigem Respekt und Menschlichkeit geprägt ist. Mit Voltaire formuliert: „Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst.“ In diesem Sinn alles Gute zum 20er, auch wenn mir das vielleicht einige nicht gleich glauben mögen.
Eva Glawischnig, Bundessprecherin der Grünen: „Mich beeindruckt das Engagement und die Glaubwürdigkeit, mit der SOS Mitmensch für Menschenrechte eintritt. Das reicht vom Lichtermeer gegen Rassismus bis hin zum Sesselmeer für ein faires Bleiberecht. SOS Mitmensch führt uns allen täglich vor Augen, was gelebte Solidarität ist. Herzlichen Dank für 20 Jahre Kampf für Menschenrechte und gegen Rassismus. Ohne SOS Mitmensch wäre für mich die Welt etwas dunkler.“
Rainer Nowak, Chefredakteur Die Presse: Vor 20 Jahren stand ich Seite an Seite mit meinem Vater wie viele Bürgerliche im Lichtermeer, um gegen ein Anti-AusländerVolksbegehren ein Zeichen zu setzen. Das war ein wichtiger und guter Moment. Leider wurde SOS Mitmensch dann zu einer politischen Organisation weit links der Mitte, die sich für alles und jeden einzusetzen versucht. Das klingt dann schon manchmal wie eine Partei.
Doron Rabinovici, Schriftsteller und Historiker: Was einst als Strohfeuer abgetan worden war, als bloßer Zusammenschluss zum Kerzerlspektakel, wurde zur Institution und zu einer Instanz österreichischer Zivilgesellschaft. Das Lichtermeer schaffte es damals, dem rassistischen Volksbegehren der FPÖ den öffentlichen Raum streitig zu machen und eine Gegenkraft zu formieren. Im Nachhinein gab die Regierung zwar den meisten Forderungen des rechtsextremen Populismus und den Ressentiments des Boulevards nach, doch umso wichtiger wurde SOS Mitmensch als Zentrum des Protests, als Ort der Solidarität und der Zivilcourage.
Susanne Scholl, Journalistin und Autorin: Es braucht Organisationen wie SOS Mitmensch, heute mehr denn je. Denn der öffentliche Diskurs in Österreich läuft in eine ganz falsche Richtung, Menschen in Not werden wie Verbrecher behandelt. Ohne SOS Mitmensch wären viele dieser Menschen in Not noch viel hilfloser und verzweifelter. Was ich mir – und auch SOS Mitmensch – aber wünsche: dass wir Organisationen wie SOS Mitmensch nicht mehr brauchen, weil der Respekt vor den Menschen über die Niedertracht siegt.
Ursula Strauss, Schauspielerin: Gerade in einer Zeit, in der der Kapitalismus und die damit verbundenen Ängste uns vollends in Beschlag nehmen und unseren Blick vernebeln, sollten wir unsere Augen und unser Herz öffnen und uns einander zuwenden. Denn ohne den Anderen bist du niemand, und ohne deinen Spiegel verlierst du dein Gesicht.
Rudolf Hundstorfer, Bundesminister für Arbeit und Soziales: Menschenrechtsverletzungen müssen systematisch aufgezeigt und offen beim Namen genannt werden. Es ist unverzichtbar, sich immer wieder aufs Neue zu vergegenwärtigen, dass der Schutz der Menschenwürde und Menschenrechte alles andere als selbstverständlich ist. Seit mittlerweile 20 Jahren leistet SOS Mitmensch einen wertvollen Beitrag, um diese Thematik in der breiten Öffentlichkeit noch stärker zu verankern. SOS Mitmensch steht für Menschlichkeit, Zusammenhalt und für eine Gesellschaft des Miteinanders, in der jeder seinen Platz findet. Denn wir kommen nur miteinander und nicht gegeneinander vorwärts. Ich gratuliere ganz herzlich zum runden Jubiläum und bedanke mich für das große Engagement.
Günther Kräuter, Bundesgeschäftsführer der SPÖ: Toleranz, Humanität und Gerechtigkeit sind der Maßstab für die Gesellschaft, in der wir leben wollen. Bemühen wir uns alle nach unseren Möglichkeiten tagtäglich um dieses Ziel. Jeder Beitrag zählt, auch wenn er noch so gering scheint, ein freundliches Wort kann die Welt ein gutes Stück verbessern.
Erhard Busek, ehemaliger ÖVP-Obmann und Vize-Kanzler: SOS Mitmensch war eine eindrucksvolle Aktivität, die für eine gewisse Zeit nicht ohne Wirkung geblieben ist. Offensichtlich ist es nicht gelungen, sie in entsprechender Weise weiterzuentwickeln, nach dem beeindruckenden Anfangserfolg gab es zu wenig praktisches Follow-up und bleibende Aufmerksamkeit. Die Aggressivität unserer Zeit würde das dringend notwendig machen. Außerdem habe ich die jeweilig unterschiedliche politische Instrumentalisierung der Aktion auch nicht sehr geliebt, aber dafür können die Organisationsträger selbst nichts.
Robert Schindel, Schriftsteller: SOS Mitmensch hat wesentlich zur Zivilisierung unserer nicht zur Zivilisation neigenden Gesellschaft beigetragen.
Peter Schöttel, Trainer von Rapid Wien: Einer Institution, die sich seit nunmehr zwei Jahrzehnten für Menschenrechte und Chancengleichheit einsetzt, kann man zu ihrem Engagement und in diesen Tagen ganz besonders zum 20-jährigen Jubiläum nur aufrichtig seine Wertschätzung und Anerkennung aussprechen. Daher Glückwunsch an SOS Mitmensch und seine Mitglieder!
Tatjana Oppitz, Generaldirektorin von IBM Österreich: Diversity ist wesentlicher Bestandteil der IBMUnternehmenspolitik und bedeutet für uns die Achtung der Würde jedes Einzelnen sowie die Anerkennung, Wertschätzung und gezielte Förderung von Vielfalt und Individualität. Daher möchte ich mich in Namen von IBM Österreich bei SOS Mitmensch für den gesellschaftlichen Einsatz für Menschenrechte und Chancengleichheit in den vergangenen zwei Jahrzehnten bedanken und wünsche auch weiterhin einen langen Atem im Kampf für Offenheit, Toleranz und Respekt!
Claudia Oszwald, Chefin von H&M Österreich: Für H&M ist es ein wichtiges Anliegen, sich für eine positive und nachhaltige Entwicklung in der Gesellschaft zu engagieren. In unserer Arbeit setzen wir uns für Vielfalt und Chancengleichheit ein und sind gegen Diskriminierung. Wir schätzen das Engagement von SOS Mitmensch für Menschenrechte daher sehr und wünschen weiterhin viel Erfolg.
Michael Spindelegger, Vizekanzler und ÖVP-Obmann: Seit nunmehr 20 Jahren steht SOS Mitmensch für die Durchsetzung von Menschenrechten. Der mutige Einsatz aller, mehrheitlich ehrenamtlicher Mitarbeiter ist zu einem wichtigen Bestandteil des Menschenrechtsschutzes geworden. Ich möchte daher allen, die sich in den letzten 20 Jahren für die Anliegen von SOS Mitmensch eingesetzt haben, meine Anerkennung aussprechen, mich für ihr Engagement bedanken und wünsche auch für die Zukunft alles Gute!
Ruth Wodak, Sprachwissenschaftlerin: Es wäre wirklich wunderbar, wenn es wieder ein großes Lichtermeer gäbe. Und noch erfreulicher wäre es, wenn dieses auch Wirkung in der österreichischen Gesellschaft (und darüber hinaus) zeitigte: nämlich mehr Zivilcourage und Widerstand gegen Rassismus, Xenophobie, Antisemitismus und Fremdenfeindlichkeit! Angesichts der furchtbaren und furchterregenden Entwicklungen in Ungarn und Griechenland (und auch anderswo) ist ein explizites und klares Auftreten gegen Ausgrenzung und Diskriminierung besonders wichtig! Danke, SOS Mitmensch, dass Ihr so engagiert für Menschenrecht eintretet und die notwendige Zivilcourage vorlebt!
Julya Rabinowich, Schriftstellerin: Ein SOS kann Leben retten. Gut, dass es diese Organisation schon so lange gibt. Noch besser, wenn es sie noch viel länger gibt. 20 Jahre ist nicht genug.
Sandra Frauenberger, Stadträtin für Integration und Frauenfragen: Rassismus, Hetzparolen und jegliche Form der Diskriminierung dürfen in unserer Stadt keinen Platz haben. SOS Mitmensch habe ich immer als eine Organisation erlebt, die für diese Grundhaltung bedingungslos eingetreten ist und auch oftmals die Aufgabe übernommen hat, Teile der Politik wieder und wieder daran zu erinnern.
Christian Rainer, Chefredakteur und Herausgeber von profil: SOS Mitmensch stand am Anfang meiner Karriere, wurde unter Schwarz-Blau zeitgleich mit meinem Namen zu einem Schimpfwort und hat so wie ich unbeschadet und unbeirrt überlebt.
Manfred Nowak, Jurist, UN-Experte und Leiter des Ludwig Boltzmann Instituts für Menschenrechte: SOS Mitmensch wurde wie das Ludwig Boltzmann Institut für Menschenrechte (BIM) im Jahr 1992 gegründet. Während sich das BIM als wissenschaftliches Institut mit vielen menschenrechtlich relevanten Themen auseinandersetzt, hat sich SOS Mitmensch seither dem zentralen Menschenrechtsproblem in Österreich gewidmet. SOS Mitmensch ist die wichtigste zivilgesellschaftliche Stimme gegen Rassismus, Ausländerfeindlichkeit, Menschenverachtung und Ausgrenzung sowie für mehr Wärme, Vernunft und Mitmenschlichkeit im Umgang mit AusländerInnen, Flüchtlingen, Minderheiten und sozial Schwachen in Österreich. Vom Lichtermeer gegen das Anti-AusländerVolksbegehren der FPÖ 1992 spannt sich der Bogen der Aktivitäten von SOS Mitmensch über den Ute-Bock-Preis für Zivilcourage und Großdemonstrationen gegen SchwarzBlau bis zur Plattform Bleiberecht und Demonstrationen gegen den WKR-Ball in der Wiener Hofburg. Da sich die österreichische Ausländerund Flüchtlingspolitik leider weiterhin eher an Hetzkampagnen der FPÖ als an Vernunft und Menschenrechten orientiert, werden wir mahnende Stimmen wie jene von SOS Mitmensch auch in Zukunft dringend nötig haben. In diesem Sinn gratuliert das BIM den MitarbeiterInnen von SOS Mitmensch und ihrer Vorsitzenden Nadja Lorenz herzlichst zum 20. Geburtstag und freut sich auf viele weitere gemeinsame Initiativen für mehr Mitmenschlichkeit in Österreich.
Alfred Dorfer, Kabarettist: SOS Mitmensch war und ist ein Garant dafür, dass humanitäres Handeln mehr ist als eine politische Attitüde und ein gewichtiges Gegenargument sein kann zu dumpfen Reflexen, die aus Angst oder Respektlosigkeit entstehen. 20 Jahre sind daher bei Weitem nicht genug.
Arabella Kiesbauer, Moderatorin: Die Themen von SOS Mitmensch haben mich schon als junger Mensch persönlich angesprochen. Die Erfahrung beim Lichtemeer, solidarisch mit so vielen Gleichgesinnten gegen das Anti-Ausländer-Volksbegehren einzutreten, werde ich nie vergessen.
Anton Pelinka, Politikwissenschaftler: SOS Mitmensch hat eine Feuerwehrfunktion, wenn es um Grundrechte von Menschen geht. SOS Mitmensch kann – durch die Mobilisierung von Gleichgesinnten – Druck auf die Politik machen und so der Fremdenfeindlichkeit entgegenarbeiten.
Andreas Mölzer, Abgeordneter zum EUParlament (FPÖ): „SOS Mitmensch“, der Name klingt so schön, und wahrscheinlich ist es auch die Idee, die ursprünglich dahintersteckt, allein, man hat sich in diesen 20 Jahren allzu oft zum Agitator eines Zeitgeistes machen lassen, der statt Nächstenliebe politische Fernstenliebe praktizierte – schade eigentlich.
Franz Fischler, Präsident des Europäischen Forums Alpbach: Trotz globaler Erwärmung wird es auch bei uns sozial kälter und frostiger. Immer mehr Menschen verarmen oder fallen durch unsere sozialen Netze. Hoffnungslosigkeit und das Sich-ausgegrenzt-Fühlen sind keine große Seltenheit mehr. Häufig sind davon Asylwerber und Ausländer betroffen. SOS Mitmensch versucht hier mit viel Engagement zu helfen, aber es bedarf auch des Mittuns eines jeden von uns, wenn es weiter gelingen soll, ein humanes Zusammenleben unter den Menschen zu gewährleisten. Daher: Hinschauen, nicht wegschauen.
Thomas C. Brezina, Jugendbuchautor und TV-Moderator: Menschen sehen unterschiedlich aus, haben unterschiedliche Ansichten und können unterschiedlicher Herkunft sein. Aber es verbindet sie etwas, das nicht oft genug betont werden kann: Jeder Mensch hat den tiefen Wunsch und das Recht auf Respekt, Achtung und Wertschätzung. Vor 20 Jahren war das Lichtermeer eines der eindrucksvollsten Mahnmale dafür. Seine Bedeutung und sein Ausdruck werden seit 20 Jahren erfolgreich von SOS Mitmensch, repräsentiert durch die unermüdlichen Mitarbeiter, weitergetragen, hochgehalten und umgesetzt.
Danny Krausz, Filmproduzent der Dor Film: Respekt ist die Basis jedes menschenwürdigen Zusammenlebens. Dass wir unseren Mitmenschen Respekt schulden, egal welches Geschlecht, welche Hautfarbe oder welche Religion sie haben – das führt uns SOS Mitmensch immer wieder vor Augen. Seit 20 Jahren. Zu diesem anhaltenden Engagement gratuliere ich und danke gleichzeitig dafür.
Josef Haslinger, Schriftsteller und Mitbegründer von SOS Mitmensch: Das Ziel von SOS Mitmensch war immer die Selbstauflösung. Leider sind wir nach 20 Jahren von Zuständen, in denen es einer solchen Organisation nicht mehr bedürfte, weiter denn je entfernt. Und so wollen wir uns weiter einmischen, bis wir irgendwann unser Ziel erreichen.
Lydia Mischkulnig, Schriftstellerin: Eine tragende Säule der österreichischen Zivilgesellschaft ist SOS Mitmensch, gebildet aus einem Team von Experten und Wissen, von dem die Politik und Österreich profitieren sollen. SOS Mitmensch steht für die Forderung nach aufgeklärter Flüchtlingspolitik mit internationalem Know-how. Für die direkte Unterstützung der Asylsuchenden und für Menschlichkeit. Brauchen wir ein SOS Mitmensch für Politiker, damit sie sich trauen, aufzuwachen und die wertvolle Arbeit dieser Organisation anzunehmen und umzusetzen? Oder braucht es, wie der Blick nach Kärnten zeigt, aufrechte Gangart und Verantwortung des Einzelnen? Auch dafür steht SOS Mitmensch: Verantwortung.
Barbara Stöckl, TVund Radiomoderatorin: Vor 20 Jahren fand das Lichtermeer statt, als Zeichen der Toleranz, der Solidarität, des Miteinanders. Dass es SOS Mitmensch gibt, ist gut und wichtig. Dass es SOS Mitmensch geben muss, ist traurig. Damals wie heute.
Reinhold Mitterlehner, Bundesminister für Wirtschaft, Familie und Jugend: SOS Mitmensch setzt sich seit 20 Jahren lautstark und unermüdlich für die Durchsetzung der Menschenrechte ein. Themen wie Gleichberechtigung und Chancengleichheit sind von zeitloser Bedeutung. In diesem Sinne gratuliere ich zum 20-jährigen Jubiläum und wünsche auch in Zukunft alles Gute und viel Erfolg.
Bettina Glatz-Kremsner, Vorstandsdirektorin der Österreichischen Lotterien: Was vor 20 Jahren mit dem ambitionierten „Lichtermeer“ begann, hat sich zu einer Organisation entwickelt, die aus dem gesellschaftlichen Leben Österreichs längst nicht mehr wegzudenken ist. Mit unermüdlichem Einsatz kämpft SOS Mitmensch seit zwei Jahrzehnten für Menschenrechte, für Gleichberechtigung und für Chancengleichheit. Bewundernswert, wie sich SOS Mitmensch mit Kampagnen, Projekten und neuen Ideen permanent für das Thema stark macht. Diese Arbeit ist wertvoll und unerlässlich, aber noch lange nicht erledigt. Courage und Durchhaltevermögen sind gefragt – ich wünsche SOS Mitmensch für die Zukunft alles Gute.
Claudia Unterweger, Radio und TVModeratorin: Vom Kerzerl anzünden gegen menschenverachtende Politik ist man mittlerweile abgerückt. Gut so. Angesichts der ressentimentgeladenen „Integrations“-Debatte und der schrittweisen Entrechtung jener, die es auf der Suche nach einem menschenwürdigen Leben nach Österreich verschlagen hat, braucht es deutliche Gegenstimmen. Zu einer solchen weithin hörbaren Stimme ist SOS Mitmensch gereift. Dass dabei neben Mehrheitsangehörigen auch MigrantInnen gleichberechtigt zu Wort kommen, bleibt hoffentlich kein frommer Wunsch für die nächsten 20 Jahre. Alles Gute.
Bettina Roither-Epp, Programmchefin von Ö1: Die Menschenrechte sind universell und unteilbar ... Leider muss darauf auch 2012 immer wieder hingewiesen werden, auch in Österreich. Seit 20 Jahren zeigt SOS Mitmensch beeindruckend, dass eine Gesellschaft die Einhaltung der Menschenrechte und den Respekt für unsere Mitmenschen, egal wo sie herkommen, einfordern kann und dass diese Forderungen auch gehört werden müssen. Gratulation!
Michael Häupl, Bürgermeister von Wien: Es ist Aufgabe der Politik und es ist Aufgabe der Gesellschaft, mit Vehemenz und Nachdruck fremdenfeindliche und rassistische Äußerungen und Handlungen zu verurteilen und aufzuzeigen. Es kann nicht sein, dass so etwas verborgen passiert. Wir müssen solchen Taten entgegentreten, wir müssen uns damit auseinandersetzen, statt wegzuschauen und zu schweigen. SOS Mitmensch tut das – seit 20 Jahren. Und das ist gut so.
Martin Hartmann, Geschäftsführer von Taxi 40100: Wir unterstützen SOS Mitmensch, weil wir überzeugt sind, dass alle Menschen gleich an Würde und Recht geboren sind. Und weil es manchmal etwas Hilfe braucht, dass sie auch so leben können.
Alev Korun, Nationalratsabgeordnete der Grünen: 20 Jahre SOS Mitmensch sind 20 Jahre innovative Gesellschaftspolitik, positiver, erfrischender Aktionismus und volles Engagement. Das Lichtermeer vor 20 Jahren war die notwendige Antwort auf Ausgrenzung und Hasspolitik. Heute brauchen wir SOS Mitmensch aber genauso dringend wie damals: für eine inklusive Gesellschaft, für Gleichberechtigung aller in Österreich lebenden Menschen und Solidarität. Alles Gute zum Geburtstag und auf die nächsten 100 Jahre!
Othmar Karas, Abgeordneter zum EUParlament (ÖVP): Das Lichtermeer 1993 in Wien stand für Solidarität gegenüber dem Mitmenschen und gegen Fremdenfeindlichkeit. Ohne diese Werte wäre die Europäische Union, die uns seit Jahrzehnten in Frieden vereint, nicht möglich. Deshalb lohnt es sich, für diese Werte einzustehen und zu kämpfen – so wie es SOS Mitmensch erfolgreich seit bereits 20 Jahren tut.
Heinz Fischer, Bundespräsident: Ich gratuliere SOS Mitmensch sehr herzlich zum 20-jährigen Bestehen. Das gibt mir die Gelegenheit zu Lob und Dank für das bisher geleistete Engagement. SOS Mitmensch hat sich in den vergangenen zwei Jahrzehnten in bemerkenswerter Weise um Demokratie und Pluralität, Diskussionsbereitschaft und Toleranz, Solidarität und Mitmenschlichkeit in Österreich bemüht. Auch und gerade bei der Aufnahme von Flüchtlingen. Die Gesellschaft bedarf immer wieder aufs Neue des sozialen und humanitären Engagements und der Ermutigung durch positive Beispiele. SOS Mitmensch ist ein solches Beispiel mit vorbildhafter Wirkung. In diesem Sinn danke ich allen nochmals sehr herzlich, die die Organisation unterstützen, und sende meine besten Wünsche für die Zukunft!
Angela Magenheimer, Obfrau von Ehe ohne Grenzen: Liebe Mitmenschen, das Lichtermeer war seinerzeit die erste Demonstration an der ich teilnahm. Ein Anschubs für mich, mir persönlich Gedanken zu machen, wie in Österreich mit Menschen umgegangen und wie in diesem Land über Menschen verhandelt wird. Für dieses Anschubsen und das, was danach kam, möchte ich Euch danken! Gratulieren möchte ich Euch, dass ihr die vergangenen 20 Jahre durchgehalten habt, immer hart an der Grenze zur Selbstausbeutung, dass Ihr Einspruch erhoben, Argumente geliefert, Fakten aufgezeigt und Netzwerke geknüpft habt. Und unfasslich, dass Ihr das all die Jahre ohne öffentliche Förderungen bewerkstelligt habt, allein finanziert durch SpenderInnen. Alles Gute, SOS Mitmensch!
Simon Inou, Gründer und Herausgeber von M-Media: SOS Mitmensch hat eine neue politische Kultur in Österreich eingeführt: die des aktiven antirassistischen Kampfes, basierend auf dem Engagement der multikulturellen Zivilgesellschaft. Meine antirassistische Arbeit in Österreich wurde von der Arbeit von SOS Mitmensch geprägt und begleitet. Es war eine der ersten NGOs, wo Organisationen von ÖsterreicherInnen mit und ohne „Migrationshintergrund“ (und oft ohne Ressourcen) ihre ersten Demos für ein gerechtes Österreich durchgeführt haben. SOS Mitmensch ist eine der seltenen österreichischen NGOs, wo das Wort „aufgeben“, wenn es um Menschenrechte und Respekt geht, nicht zu hören ist. Immer an der Spitze der Kämpfe für eine gerechte Gesellschaft, ist die Arbeit von SOS Mitmensch inspirierend, ermutigend und zukunftsweisend. Im einem Meer von menschenrechtswidrigen Verordnungen und Gesetzen der vergangenen Jahre bleibt SOS Mitmensch ein Leuchtturm für alle, die sich für Menschenrechte einsetzen. Le combat continue. Joyeux Anniversaire.
Willi Resetarits, Sänger, Menschenrechtsaktivist und Mitbegründer von SOS Mitmensch: Das Lichtermeer war seinerzeit ein Zeichen gegen eine auf Angst basierende Aggressivität, die von RechtspolitikerInnen wie auch Medien herausgekitzelt wurde. Es war nötig zu zeigen, dass es eine klare und bis dahin unsichtbare Mehrheit gegen die xenophobe Hetze gibt. Seither leistet SOS Mitmensch eine unverzichtbare und zähe Arbeit, die zum Glück geleistet wird. In einem Netzwerk von NGOs wirkt SOS Mitmensch als verbindende Institution, die den Überblick behält. Der Kampf geht weiter.
Veronica Kaup-Hasler, Intendantin des steirischen herbstes: Ich kann mich noch gut erinnern, welche Aufbruchstimmung ich als Studentin durch das Lichtermeer erfahren durfte – ein großes Zeichen von Hoffnung eines gemeinsamen solidarischen Aufbegehrens. Leider hat sich die politische Atmosphäre seit dieser Zeit nicht zum Besseren gewendet. Ein von grundsätzlicher Xenophobie getragener Populismus bestimmt die österreichische Politik nach wie vor, auch wenn sich diverse Protagonisten geändert haben. Und dennoch – es gibt sie, die Lichtträger von damals, die nach wie vor kritischen Geister in diesem Land. Ihnen und uns allen wünsche ich, dass wir nicht in den mannigfaltigen Depressionsund LethargieFallen versinken und dass die Hoffnung auf gesellschaftliche Veränderung durch stures, unerbittliches, kreatives wie lustvolles Engagement nicht schwinden möge. Jeder trägt sein Licht an dem Ort, wo er/sie eben ist – unabhängig von sozialem Status, Ausbildung, Geschlecht. Keine Ausreden.
Sebastian Kurz, Staatssekretär für Integration: Wir gratulieren dem Verein SOS Mitmensch zum Jubiläum. Jeder und jede, der etwas zur Integration beiträgt, arbeitet an einem positiven Miteinander in Österreich. Vielen Dank für das Engagement!
Johanna Mikl-Leitner, Bundesministerin für Inneres: Herzlichen Glückwunsch zum 20-jährigen Bestehen von SOS Mitmensch. Auch wenn wir inhaltlich nicht immer einer Meinung sind, schätze ich die offene und direkte Herangehensweise von SOS Mitmensch. Für die Zukunft wünsche ich alles Gute!
Elisabeth T. Spira, Journalistin und Filmemacherin: Ich kann mich noch sehr gut erinnern an unsere/meine Wut und Empörung, ausgelöst von dem infamen Anti-Ausländer-Volksbegehren der FPÖ mit dem frivolen Namen „Österreich zuerst“. Als „Emigrantenkind“, dessen Eltern aus Österreich flüchten mussten, weil sie nicht arisch genug waren, weiß ich, was „Angst vor der Heimat und Schrecken vor der Fremde“ bedeutet. Wir brauchen noch mehr SOS-Mitmensch-en, um die Furcht zu verlieren.