MO Editorial
Liebe Leserin
Lieber Leser
Wir haben das Dossier dieser Ausgabe „Knappe Ressourcen“ genannt und wollten drei Bereiche thematisieren, die sonst nicht unbedingt mit den Begriffen der Menschenrechte und Demokratiefragen in Verbindung gebracht werden: Ein Recht auf Natur hat mittlerweile auch die UNO in ihre Agenda aufgenommen. Auch wenn Umweltschutz dröge klingt, ist es wohl d i e Herausforderung für die kommenden Generationen. Selbst US-Präsident Barack Obama hat das bereits erkannt und gegen den Widerstand der Industrie neue politische Ziele für die Zukunft formuliert. Das Thema Gesundheit ist eine eminent demokratiepolitische Frage, die viel mit der Leistbarkeit der Ressource Hi-Tech-Medizin, aber noch mehr mit dem Bewusstsein und den Lebensumständen der Menschen zu tun hat. Wie sonst wäre es erklärbar, dass im gleichen Land Angehörige ärmerer Schichten acht Jahre kürzer leben als Bessergestellte? Als drittes Beispiel für die Knappheit der Ressourcen haben wir die Flüchtlingshilfe gewählt, die sich zur Zeit wieder an der absurden Debatte des BMI über geplante Zeltstädte in Österreich offenbart. Der Korrespondent Karim El-Gowhary hatte dazu getwittert: „In Ägypten gibt es 136.000 registrierte syrische Flüchtlinge. Keiner lebt in Zelten.“ Dass knappe Ressourcen nicht unbedingt ein ökonomischer Fakt, sondern oftmals eine Frage politischer Prioritäten sind, wird in diesem Dossier evident.
Spannende Momente wünscht
Gunnar Landsgesell
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